Was sagt die Anzahl der Auslösungen aus?

Aulösungen sind der KM-Stand der Kamera

Spätestens beim Verkauf der Kamera melden sich viele Interessenten berechtigterweise mit der Frage, wie viele „Auslösungen“ die angebotene Kamera denn hat. Mit Auslösungen (oder „Klicks“) ist die Anzahl der Fotos gemeint, die mit einer Kamera gemacht wurden. Ähnlich wie der Kilometerstand bei Autos gibt die Anzahl der Auslösungen bei DSLRs Auskunft darüber, wie intensiv die Kamera benutzt wurde und wie es um die potenzielle Lebenserwartung steht.

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Bei jedem Foto in Bewegung: Spiegelmechanik und Verschluss

Anzahl der Auslösungen und Lebensdauer

Da mit jedem Foto die Mechanik des Verschlusses arbeitet, tritt erwartungsgemäß durch Verschleiss oder Materialermüdung irgendwann ein Defekt auf. Die Frage ist nur, wann. Ähnlich wie bei Motoren in Fahrzeugen werden die Kameras auch auf Haltbarkeit geprüft und dahingehend konstruiert, dass sie im Durchschnitt eine bestimmte Anzahl an Auslösungen überstehen.

Tendenziell sind Profigehäuse wie die Nikon D4s natürlich für eine höhere Anzahl an Aulösungen ausgelegt als beispielsweise eine Nikon D3300. Es ist keine Seltenheit, dass ein Sportfotograf auf mehrere Hundertausend Fotos im Jahr kommt. Dementsprechend hat der Verschluss einer solchen Profikamera durchaus eine Lebenserwartung von 300.000 oder mehr Klicks. Auf dem Gebrauchtmarkt habe ich schon mehrfach Kameras mit über 500.000 Auslösungen gesehen. Consumerkameras dagegen sind eher auf 100 – 150.000 Auslösungen ausgelegt. Da diese Kameras aber meistens nicht professionell genutzt werden und nichtmal im Ansatz die Serienbildrate eines Profigehäuses erreichen, sind solche Werte hier eher die Seltenheit.

Keine Angst vor vielen Klicks

Angesichts dieser Aussichten ist es meiner Meinung nach unbegründet, allzu viel Wert auf wenige Auslösungen zu legen. Kauft man eine Kamera von einem professionellen Fotografen, hat diese schnell mal 100.000 Auslösungen, ohne dass man ihr das äußerlich ansieht. Man kann sich nun ausrechnen, wie lange man noch Freude an einer solchen Kamera hat, wenn man als Hobbyfotograf auf vielleicht 20.000 Fotos jährlich kommt. Bis nach 10 Jahren der Verschluss möglicherweise an seine Grenzen kommt, hat man sich meistens schon ein Nachfolgemodell geleistet. Ähnlich ist es mit den Einsteigermodellen. Diese werden meist mit 10 – 50.000 Auslösungen abgegeben. Die nächsten fünf Jahre sollte man damit also sorgenfrei fotografieren können. Und generell gilt: selbst ein defekter Verschluss ist je nach Wert der Kamera wirtschaftlich noch zu verschmerzen. In vielen Fällen ist die Reparatur günstiger als der Kauf einer neuen Kamera. Gerade bei Profigehäusen lohnt sich deshalb auch eine Anschaffung bei höherer Auslösungszahl.  Trotzdem gilt natürlich, dass man die Auslösungen beim Kauf oder Verkauf einer Kamera berücksichtigen muss. Eine Kamera mit wenigen Auslösungen wird tendenziell immer einen höheren Preis erzielen als die gleiche Kamera mit vielen Aulösungen.

Auslesen der Auslösungen

Um beim Verkauf genau zu wissen, was die Kamera wert ist, ist es deshalb natürlich auch wichtig, die genaue Anzahl der Auslösungen in den Exif-Daten auszulesen und sich nicht auf den Bildzähler der Dateinamen (z.B. DSC_2388) zu verlassen. Es ist nämlich gut möglich, dass der Zähler in der Kamera zurückgesetzt wurde oder nach 9999 automatisch wieder bei 0 anfängt. In den Exif-Daten dagegen ist der exakte Stand der Auslösungen hinterlegt. Und diese Zahl ist in der Regel nicht manipulierbar.

Zum Auslesen der Auslösungen gibt es spezielle Programme wie z.B. den Exif-Viewer. Man kann die Aulösungen aber auch in vielen Bildbearbeitungsprogrammen auslesen. In Photoshop CS6 beispielsweise finden sich die Angaben unter Datei> Dateiinformationen> Erweitert> Schema> ImageNumber

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Unter „Dateiinformationen“ kann man sich in Photoshop die Anzahl der Auslösungen anzeigen lassen

Von Steffen Körber

Mein Name ist Steffen Körber und ich bin leidenschaftlicher Fotograf, Ausrüstungs-Freak und Blogger für action-photos.de Über meine Begeisterung für Sport bin ich durch Zufall zur Fotografie gekommen. Daraus entwickelte sich schnell eine Leidenschaft mit der Ambition, Fotografie professionell zu betreiben.