Welche Fototasche für welchen Zweck?

Egal ob Hobby- oder Profifotograf: Eine Fototasche ist unverzichtbar. Doch der Markt für Fototaschen ist groß und schwer zu überschauen. Welche Tasche braucht man als Fotograf für welchen Zweck?

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Ob Umhängetasche oder Trolley – es gibt zahlreiche Arten von Fototaschen für verschiedenste Einsatzzwecke

Die kleine Umhängetasche – praktisch und unauffällig
So gut wie jeder, der in die Fotografie einsteigt, kauft sich meist zur ersten Kamera gleich eine günstige und kleine Umhängetasche, in der die neue Consumer-DSLR samt Kit-Objektiv verstaut werden kann. Diese Taschen sind ideal, wenn man mit kleiner Ausrüstung unterwegs ist und die Kamera nicht ständig um den Hals oder an der Schulter baumeln lassen möchte. Für mehrere Wechselobjektive oder gar Profiausrüstung ist hier jedoch kein Platz vorhanden.

Die große Umhängetasche – ideal für Journalisten
Wer mehr Platz braucht, flexibel sein möchte und auf einen schnellen Zugriff auf die Kamera(s) wert legt, greift zur Reportertasche. Wie der Name schon sagt, ist es die ideale Tasche für Fotojournalisten, die mal schnell zu einem „kleineren“ Einsatz gerufen werden. In die Reportertasche passen meist zwei Kameragehäuse und zwei bis drei Profizooms inklusive Blitzgerät – viel mehr braucht ein Fotojournalist eigentlich nicht. Wenn es schnell gehen muss, kann man die Tasche schnell abstellen, die Kameras herausnehmen und gleich losknipsen. Mit der Tasche an der Schulter ist man außerdem stets mobil und kann deshalb schnell die Position wechseln.

Der Rucksack – ultimativ flexibel
Rucksäcke sind die Allrounder unter den Fototaschen. Ob im Dschungel oder beim Städtetrip, mit dem richtigen Rucksack macht man immer eine gute Figur. Foto-Rucksäcke gibt es in unzähligen Varianten. Man bekommt sie mit einem Gurt (Sling) oder zwei Gurten, mit optionalem Bauchgurt zur Stabilisierung, mit Zugang an der Vorder- oder an der Rückseite, in klein oder in XXXL (wie z.B. der Lowepro Pro Trekker 650 AW), wasserdicht oder nicht, mit oder ohne Stativhalterung und das alles natürlich in allen nur erdenklichen Farben. Da fällt die Wahl wahrlich nicht leicht. Trotzdem sollte der Foto-Rucksack die erste Option sein, wenn Sie noch keine Tasche besitzen.

Der Trolley – ideal für die Reise
Immer beliebter werden Foto-Trolleys. Sie machen einen seriösen Eindruck, sind meist hochwertig verarbeitet, bieten viel Platz für die größere Ausrüstung und sind ganz hervorragend für Reisen geeignet. Die meisten Hersteller bieten Trolleys mit Abmessungen an, die für das Handgepäck bei Flugreisen zulässig sind. Das ist ein wichtiges Kriterium, um seine teure Ausrüstung während einer Reise in Sicherheit zu wiegen. Trolleys kann man meist wie einen Koffer tragen oder eben mit einem Griff hinter sich herziehen. Deshalb ist diese Art von Fototasche bei Fotojournalisten sehr beliebt: das Schleppen der schweren Ausrüstung gehört der Vergangenheit an. Außerdem bekommt man so gut wie alles unter, was man bei einem Shooting benötigt: Neben zwei Kameragehäusen passen mehrere Objektive (bis zu 400/2.8) sowie Akkus, Speicherkarten, Ladegeräte, Kartenleser usw. in eine einzige Tasche und sind dabei dank vieler Fächer gut organisiert. Einziger Nachteil: sobald man asphaltierte Wege verlässt, kommen die Rollen an ihre Grenzen und man sehnt sich einen Rucksack herbei!

Der Fotokoffer – maximale Sicherheit
Ein ähnliches Volumen wie Foto-Trolleys bieten Fotokoffer, die teilweise auch mit Trolley-Funktion erhältlich sind. Sie bestehen jedoch im Gegensatz zu anderen Fototaschen aus einem harten – und deshalb widerstandsfähigen – Außenmaterial wie Kunststoff oder Aluminium. Zusätzlich sind Fotokoffer meist abgedichtet und deshalb auch wasserfest. Wer Wert darauf legt, dass die Fotoausrüstung bestens geschützt ist und im Zweifelsfall einen Flugzeugabsturz überlebt, der sollte in einen hochwertigen Fotokoffer investieren. Fotokoffer werden nicht nur bei größeren Foto- oder Videoproduktionen, sondern auch immer häufiger von Sportfotografen benutzt. Vor- und Nachteile sind ähnlich die eines Trolleys. Hinzu kommt jedoch ein höheres Gewicht des Koffers, das ihn noch etwas unflexibler macht.

Eine für alles oder alle für einen?
Wenn es Ihnen geht wie mir, dann werden sie mit einer einzigen Fototasche nur schwer glücklich werden. Zu unterschiedlich sind die Interessen und Einsatzgebiete, als dass eine Tasche für alles reichen würde. Für den Einstieg sollte es auf jeden Fall ein Rucksack sein und falls sie viel in der Natur unterwegs sind, kann es möglicherweise auch bei einem vernünftigen Vertreter dieser Gattung bleiben. Für kleinere Ausflüge ist eine Umhängetasche aber durchaus praktisch und auf Reisen oder in der Sportfotografie kommt man schwer an einem Trolley oder Koffer vorbei. Letztere liegen aber preislich nochmal in einer anderen Liga, so dass man sich als Hobbyfotograf durchaus fragen sollte, ob man sich diesen „Luxus“ leisten möchte.

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Koffer und zwei Taschen: Sportfotografen müssen bisweilen schwer tragen!

Hier sind gleich zwei Taschen und ein Koffer im Einsatz. Im Pelicase 1560 mit Inneneinteilung und in der Lowepro Stealth Reporter AW 400 befinden sich Kameras, kleinere Objektive sowie Blitze und Zubehör. In der Nikon CL-L2 das AF-S 400 2,8 II.

Von Steffen Körber

Mein Name ist Steffen Körber und ich bin leidenschaftlicher Fotograf, Ausrüstungs-Freak und Blogger für action-photos.de Über meine Begeisterung für Sport bin ich durch Zufall zur Fotografie gekommen. Daraus entwickelte sich schnell eine Leidenschaft mit der Ambition, Fotografie professionell zu betreiben.