So reinigen Sie den Sensor einer DSLR

Schwarze Punkte in den Bildern
Wer kennt es nicht: Man sitzt am Computer und sichtet die Fotos des letzten Shootings und an immer der gleichen Stelle befindet sich ein Fleck. Man wischt genervt über den Monitor, aber der Fleck geht nicht weg. Spätestens dann steht fest: Irgendwie hat der Staub wieder den Weg auf den Sensor gefunden und eine Reinigung wird nötig.
Staub und Dreck auf dem Sensor erkennen
Bei Blende 1,8 wird man kaum bemerken, dass sich Schmutz oder Staub auf dem Sensor befindet. Und selbst abgeblendet ist es je nach Motiv schwierig zu beurteilen, wo und wie stark die Verschmutzung ist. Um zu entscheiden, ob man den Sensor reinigen muss oder nicht, kann man folgendermaßen vorgehen:
- Die Kamera auf Blendenautomatik (Nikon: A / Canon: Tv) voreinstellen und eine Blende zwischen 16 und 22 einstellen
- Die native ISO-Einstellung der Kamera wählen (meist 100 oder 200)
- Manuell auf unendlich fokussieren
- Den Himmel fotografieren
- Das geschossene Foto in der 200%-Ansicht oder größer genau untersuchen (oftmals befinden sich Flecken an den Rändern des Sensors)

Diagnose Staub – und was jetzt?
Ist die Verschmutzung diagnostiziert, besteht eine Möglichkeit nun darin, die Kamera zusammen mit einem Auftragsformular für die Sensorreinigung zur Post zu bringen, dann eine Woche zu warten und anschließend dem Service-Point für seine kleine Mühe einen nicht unwesentlichen Betrag zu überweisen. Eine andere Möglichkeit ist es, die Reinigung des Sensors einfach selbst vorzunehmen!
Wie kann man den Sensor reinigen?
Keine Angst, das Reinigen des Sensors ist kein Hexenwerk und kann bedenkenlos selbst erledigt werden. Alles was man dazu braucht, ist eine ruhige Hand und die nötigen Utensilien. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten, um den Sensor zu reinigen.

1. Die kamerainterne Reinigung (Bild Menü)
Die einfachste Möglichkeit ist es, im Menü der Kamera den Punkt „Sensor reinigen“ auszuwählen und die Kamera zur Selbstreinigung zu bewegen. Bedauerlicherweise ist das auch die am wenigsten erfolgsversprechende Methode.
2. Die Trockenreinigung mit Luft (Bild mit offener Kamera und Blasebalg)
Hilft die kamerainterne Reinigung nicht, ist es Zeit, dem Staub mal ordentlich die Meinung zu blasen! Mit moderatem Luftdruck kann man ihn nämlich durchaus dazu bewegen, sich vom Acker bzw. vom Sensor zu machen. Aber bitte nicht pusten, denn sonst ist der Sensor nachher schmutziger als vorher! Am besten nimmt man hierzu eine Dose mit Druckluft oder einen Blasebalg und geht wie folgt vor:
- Einen vollen Akku in die Kamera einsetzen
- Den entsprechenden Menüpunkt (Nikon: Wartung/Service) auswählen und nach Anweisung vorgehen, um den Spiegel hochzuklappen.
- Verschlusskappe abnehmen und die Kamera mit der Öffnung nach unten halten.
- Mehrfach ausblasen
- Verschluss schließen lassen
- Erneut testen, ob noch Verschmutzungen vorhanden sind (siehe Anleitung oben)
Diese Art der Reinigung ist dann sinnvoll, wenn man sie sehr häufig vornimmt und sich Schmutzpartikel dann erst gar nicht auf dem Sensor festsetzen können. Oftmals kleben Verschmutzungen aber regelrecht auf dem Sensor und lassen sich nicht durch die Reinigung mit Luft lösen. Dann muss man den Sensor „nass“ reinigen.
3. Die Nassreinigung
Bei der Reinigung mit einer speziellen Flüssigkeit geht man zunächst genauso vor, wie bei der Reinigung mit Luft. Der Unterschied besteht darin, dass man mithilfe eines speziellen Pads eine Flüssigkeit auf den Sensor aufträgt, die die Verschmutzung löst und dafür sorgt, dass man sie mit dem Pad aufnehmen kann.
- Einen vollen Akku in die Kamera einsetzen
- Den entsprechenden Menüpunkt (Nikon: Wartung/Service) auswählen und nach Anweisung vorgehen, um den Spiegel hochzuklappen
- Verschlusskappe abnehmen
- den Reinigungspad mit Reinigungsflüssigkeit befeuchten
- (mehrmals) den feuchten Pad von einer Seite des Sensors zur anderen Seiten ziehen
- warten bis der Flüssigkeitsfilm verdunstet ist
- Verschluss schließen lassen
- Erneut testen, ob noch Verschmutzungen vorhanden sind (siehe Anleitung oben)
Auch bei der Nassreinigung kann es nötig sein, den Vorgang mehrmals zu wiederholen, denn oftmals setzen sich die Verschmutzungen während der Reinigung am Rand des Sensors ab.
Tipp: Für die Nassreinigung muss man nicht unbedingt viel Geld ausgeben. In Foren und Communities liest man oft von „Hausmitteln“, die man zur Reinigung eines DSLR-Sensors verwenden kann. Anstelle eines Pads kann man Ohrenstäbchen und anstelle von spezieller Reinigungsflüssigkeit kann man Isopropanol (bspw. aus der Apotheke nehmen). Von Ohrenstäbchen würde ich allerdings abraten, da sie teilweise Rückstände auf dem Sensor hinterlassen und man nicht mit einem Wisch über den Sensor kann, wie es passende Pads ermöglichen! Mit Isopropanol habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht: Die Verschmutzungen lösen sich damit sehr schnell und der Film verdunstet binnen weniger Sekunden rückstandslos. Ein kleines Fläschchen kostet in der Apotheke weniger als 1€!